alles rund um den C128'er

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Protext-128 — Bewährtes erweitert

Aus dem 64'er

Heft - 2/86

 

Protext wurde ursprünglich für den C 64 und die CBM-Computer entwickelt. Nutzt dieses Programm den C 128 wirklich voll aus?

 

Kurze Leistungsübersicht:

- 40/80-Zeichenbetrieb
- zwei Textspeicher zu 58 und 17KByte
- Löschen, Kopieren, zeichenweises Verschieben
- Insertmodus
- Bildschirmausdruck
- Formbrieferstellung mit vergleichender Abfrage
- Globaldruck
- Druck über seriellen Bus,RS232- und Centronics-Inter-face
- Textbereiche speicherbar
- Schnittstelle zu Superbase 128
- numerische Eingabe
- Rechenfunktionen
- Befehlsketten definierbar
- Ersetzfunktion
- Kopf- und Fußzeilen
- Help-Texte
- umfangreiches Handbuch

Viele neue Programme für den C 128 sind umgebaute und erweiterte Programme, die vom C 64 kommen, so auch Protext 128. Man muß allerdings sagen, daß die ältere Version für den C 64 (mit 80-Zeichenkarte) schon über eine Menge guter Eigenschaften verfügte. Diese Grundeigenschaften wurden aber bei der Umsetzung auf den C 128 noch einmal kräftig nach oben erweitert.
Gute Grundfunktionen
Selbstverständlich sind die üblichen Grundmanipulationen wie Einfügen, Löschen, Verschieben und Kopieren einzelner Textteile vorhanden. Überdurchschnittlich gut gelöst sind die sehr wichtigen Such-und Ersetzfunktionen für einzelne Textstellen. So kann man hier mit dem von der Floppy her bekannten Jokerzeichen»?« arbeiten und damit im zu suchenden Wort ein beliebiges Zeichen markieren. Nützlich ist auch die Möglichkeit, beim Ersetzen einzelne Vorkommen des Wortes gezielt auslassen zu können, Das Programm arbeitet ausschließlich im 80-Zeichen-Modus, so daß ein entsprechender Färb- oder Schwarz-Weiß-Momtor zwingend erforderlich ist, Wem das immer noch zu wenig ist, der kann auf 120 Zeichen pro Zeile umschalten, wobei dann horizontal gescrollt wird. Das ist aber nur für die Verarbeitung breiter Tabellen wichtig, da der Text erst beim Ausdruck entgültig formatiert wird. Solche Tabellenverarbeitung wird weiterhin durch einen speziellen Spaltenmodus, einer Sortierroutine und umfangreicher Rechenfunktionen sehr gut unterstützt. Die vorhandenen zwei Textspeicher können dabei je 250 Zeilen Text aufnehmen, womit man dann auf insgesamt 60 KByte zugreifen kann.
Spezialfunktionen mit Pfiff
Völlig aus dem Rahmen üblicher Textverarbeitungsprogramme fallen aber einige der Sonderfunktionen, über die das Programm verfügt. So kann man beispielsweise den Bildschirm in zwei Textfenster aufteilen und auf diese Weise zwei verschiedene Textteile miteinander vergleichen. Dabei kann natürlich immer nur eines der beiden Fenster bearbeitet werden. Ungewöhnlich ist die eingebaute Silbentrennung beim Ausdruck, die alle Regeln und die wichtigsten Ausnahmen beherrscht. Ebenfalls angenehm ist die Möglichkeit, einen Text mittels einer eingebauten Korrekturroutine zu überprüfen. Es steht dabei eine Grundbibliothek von 20 000 Wörtern zur Verfügung, die man selbst weiter ausbauen kann. Auch die HELP-Funktion besticht durch ihre Reichhaltigkeit. Zu jedem Befehl ist ein entsprechender Erklärungstext von Diskette verfügbar, man muß nur nach dem Drücken der HELP-Taste die entsprechende Tastenkombination eingeben. Mit der Definition einzelner, sogenannter Makros lassen sich ganze Befehlsketten bilden, die man auch selbstaufrufend definieren kann. Weiterhin lassen sich Jobdateien einrichten, mit denen man einen Druckauftrag, der aus mehreren Einzeltexten in frei wählbarer Reihenfolge besteht, erstellen kann. Einer erst in jüngster Zeit immer beliebter werdenden Tätigkeit wurde auch in diesem Programm Rechnung getragen: der Datenfernübertragung. Nach der Einstellung der Parameter wie Baudrate, Datenbits, Paritätsprüfung und Textpuffer (an/aus) kommt man direkt in einen Terminalmodus und kann dann mit der Textübertragung per Telefon beginnen. Besonders interessant ist ein speziell gegen Leitungsfehler abgesicherter Übertragungsmodus, mit dem zwei Besitzer von Protext Daten austauschen können.
Der Floppyzugriff
Gut gelungen sind auch die Lade-und Speicherroutinen. So kann man beispielsweise den Namen des zu ladenden Textfiles aus dem Inhaltsverzeichnis der Diskette aussuchen und muß ihn so nicht unbedingt selbst eingeben. Besonders interessant ist die Speicherung von Texten mittels eines Paßwortes, das zum korrekten Laden eingetippt werden muß. So kann man seine Daten wirkungsvoll vor fremden Zugriff sichern. Nachteilig ist hier nur zu vermerken, daß es keine Möglichkeit gibt, sich ein Directory mit allen Daten wie Dateiname, Dateityp und Länge in Blocks anzeigen zu lassen. Das kann zu Verwirrungen führen. SEQ-Dateien können mit einer eigenen Funktion in das spezielle Pro-text-Format umgewandelt werden. Auch das Umwandeln von Protext-Text m SEQ-Dateien ist mit dieser Funktion möglich.
Vielseitig im Druck
Für Protext existiert eine Vielzahl von Druckertreibern für alle möglichen Kombinationen. Zusätzlich zu den schon bestehenden kann man sich einen Drucktreiber mittels einer komfortablen Unterfunktion neu erstellen. Der Ausdruck kann dabei beliebig auf den seriellen Bus, die RS232-Schnittstelle oder ein am User-Port eingerichtetes Centro-nics-Interface an den Drucker geleitet werden. Im letzten Fall ist dazu nur ein einfaches Verbindungskabel nötig. Die Ansteuerungssoft-ware ist bereits in Protext enthalten.
Fazit
Protext stellt eine gelungene Anpassung und Erweiterung eines bewährten Programms an einen neuen Computer dar. Dabei besticht dieses Programm vor allem durch seine gut durchdachten Extrafunktionen; wie Terminalmodus, Textfenster, Silbentrennung, Textkorrektur und Makrobefehle sowie durch seinen konkurrenzlos günstigen Preis von 89 Mark. Mit Protext-128 wurde ein gelungenes Programm vorgestellt, mit dem man auf dem C 128 professionell arbeiten kann und das sich hinter so manchem Textverarbeitungsprogramm für einen PC nicht zu verstecken braucht.

 

Leistungsübersicht:

- umfangreiche HELP-Texte
- leicht zu handhabender Insert-Modus
- Fenstertechnik — Makrobefehle
- Textkorrektur
- automatische Silbentrennung
- Ausdruck über lEC-Bus. RS232- oder Parallelschnittstelle
- Phrasenspeicher
- Spaltenmodus
- zwei Textspeicher zu je 250 Zeilen
- Text verschlüsselt speicherbar
- Dateieinzug über SEQ-Dateien (Mailmerge)
- Terminal-Modus
- Jobdatei
- Rechenfunktionen
- Kopf- und Fußzeilen.



Bild 1. Fenstertechnik bei Protext


Bild 2. Protext schreibt ihre Mahnung


Bild 3. Protext erstellt eine Rechnung. Die Gesamptpreise werden vom Programm berechnet und automatisch eingesetzt.




(Karl Hinsch/cg)

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Diskette zum Heft und damit auch die genannten Listings, gibt's hier

.

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