alles rund um den C128'er

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Superbase für den C128

Aus dem 64'er

Heft - 2/86

 

Superbase ist eine sehr mächtige Datenbank für kommerzielle Anwendungen. Das Programmpaket ist sowohl für den Aufbau und die Verwaltung von Datenbanken als auch für Kalkulation und Fakturierung anzuwenden.

 

Superbase ist ein relationales, das heißt ein sehr flexibles Datenbanksystem. Das Datenbanksystem kann über Menüs (Tabelle l und 2) von Anwendern ohne Programmierkenntnisse bedient werden. Für Programmierer bietet Superbase eine eigene Datenbanksprache, die unabhängig vom Menü arbeitet. Diese Sprache ist ein um die Superbase-Optionen erweitertes Basic mit ungewöhnlich umfassenden Befehlen. Geliefert wird von Precision Software eine Programmdiskette und das Handbuch zum Programm. Der erste Teil des Handbuchs ist als Tutorium aufgebaut. Hier werden dem Neuling anhand kleiner Probleme Anwendungen von Superbase portionsweise zum Nachmachen vorgesetzt. Der zweite Teil des Handbuchs beschreibt die Menüs und die Befehle des Systems systematisch. Die Superbase-Diskette wird in das Laufwerk geschoben, der C 128
eingeschaltet und schon geht es los: Superbase wird geladen.
Der allererste Schritt: Superbase wird aufgerufen
Nach 70 Sekunden ist das Programm im C 128 und der Benutzer kann wählen: soll eine neue Daten-Diskette erstellt werden oder wird eine schon formatierte Diskette verwendet?
Nach dieser ersten Entscheidung wird es für den neuen Anwender haarig. So mächtig das Datenbank-System ist, wenn man damit umgehen kann, so unfreundlich ist es für den, der sich erst einarbeiten muß.
Legen wir eine unformatierte Diskette ein. Nun wird die Taste F1 gedrückt. Damit wählt man im Menü 2 (Tabelle 2) die Option »File« aus, die einen neuen File anlegt. Auf die Systemfrage: »Daten löschen?« muß nun mit »j« (=ja) geantwortet werden. Wir geben der neuen Diskette den Namen »work disk, al« und wechseln nach Systemaufforderungen dreimal Original- und Zieldiskette. Das geht ganz problemlos, Und dann, nach dreieinhalb Minuten, mitten im »Pass B« meldet das System »READ ERROR, 16,09« nichts geht mehr. Diese Fehlermeldung ist aber keineswegs ein Zeichen dafür, daß die Programm-Dis-kette nicht in Ordnung ist! Wenn man das Handbuch aufmerksam gelesen und verstanden hat, weiß man, daß man an dieser Stelle nur den Computer ausschalten und Superbase neu starten muß. Nun hat man eine formatierte Diskette und gibt dies bei der ersten Systemabfrage auch an — ganz einfach, man muß es nur wissen.
Dieser »Fallstrick«, eine Fehlermeldung im normalen Programmablauf zu verwenden, ist, gelinde gesagt, sehr benutzerunfreundlich.
Aber nachdem diese erste Hürde überwunden wurde, macht das Arbeiten mit Superbase Spaß.
Der Befehlssatz von Superbase
In dem Datenbanksystem Superbase kann auf zwei unterschiedliche Arten gearbeitet werden:
Zum einen werden dem Anwender durch verschiedene Menüs bei jedem Schritt alle Möglichkeiten zum Weitermachen angeboten. Er braucht nur noch auszuwählen, was er als nächstes tun will.
Andererseits können geübte Anwender alle Kommandos in der Kommandozeile auch direkt eingeben. Dies hat den Vorteil, daß man effektiver arbeiten und ganze Befehlsfolgen als Programme zusammenfassen kann.
Der Befehlsvorrat umfaßt Befehle zum

- Erstellen von Files (»FILE«),
- Eingeben der Daten (»ENTER«),
- Auswahl einzelner (»SELECT«)
  und Sortieren aller (»SORT«) Datensätze
- Rechnen auf den Zahlenfeldern
  (»CALC« und »BATCH«),

- Aufruf und Ausführen (»EXECU-
  TE«) der Programme, die der Benut
  zer selbst (mit dem Befehl »PROG«)
  erstellt hat,
- druckfertige Aufbereitung der
  Informationen und die Ausgabe die
  ses Reports (»REPORT«).


- Datenaustausch mit anderen
  Programmen (»MAINTAIN«),
- Hilfsbildschirme, die Informatio
  nen über die Datenbankbefehle ge
  ben (Mit »HELP« werden die System
  bildschirme gezeigt. Mit Hilfe des
  Befehls »MEMO« kann der Benutzer
  sich eigene Hilfsbildschirme kon
  struieren).


Mit diesem Befehlsvorrat kann man für die Anforderungen eines kommerziellen Anwenders vom Definieren einer Bildschirmmaske über sortierte Datenbank-Auswer-tungen bis hin zu Kalkulation und Fakturierung relativ problemlos Programmlösungen finden. Eine Kunden- oder Rechnungsdatei ist schnell aufgebaut. Eine Verkaufsstatistik kann von einem geübten Su-perbase-Anwender in kurzer Zeit programmiert werden.
Das Handbuch zum Programm
Das Handbuch ist sehr übersichtlich aufgebaut. Im ersten Teil - dem sogenannten Tutorium - werden die Möglichkeiten von Superbase in einzelnen Schritten beschrieben. Die Erläuterung beginnt bei der Tastatur und führt hin bis zur komplexen Fakturierung. Der zweite Teil des Handbuchs orientiert sich an den Bildschirm-Menüs und listet die Befehle systematisch. Zu jedem Kommando gibt er ausführliche, sehr gut verständliche Erläuterungen.
Superbase und dBase II
Superbase und dBase II bauen auf unterschiedlichen Konzepten auf, sind aber ansonsten gleichwertig. Für den Anfänger scheint dBase II wesentlich besser geeignet, weil leichter erlernbar zu sein. Dafür hat der Anwender mit nur einem Laufwerk an dBase II keine Freude, weil er neben dem Programm kaum noch Daten unterbringen kann (die Programmdiskette muß im Laufwerk bleiben, weil dBase II immer wieder nachlädt). Für den Anwender, der viel Verschiedenes mit seinem Programm anfangen will, der Zeit hat, sich einzuarbeiten, der häufige und komplexe Berechnungen auf seinen Daten durchführen will oder der Wert auf Schönheit beim Design der Daten legt — für den ist Superbase optimal geeignet. Superbase kann auch mit nur einem Flop-py-Laufwerk betrieben werden.

 

Menü 1

[F1] ENTER mit dieser Option werden Informationen in die Files eingegeben. dient dazu, irgendwelche Records in der Datenbank zu finden und aufzulisten.
[F2] SELECT Die SELECT-Option besitzt ein eigenes Menü, das weitere Befehle zur Verfügung stellt.
[F3] FIND mit dieser Option können Records gefunden werden, die mit einer bestimmten Menge von Kriterien übereinstimmen. Gespeichert wird eine Liste mit den Schlüsseln der gefundenen Records. Diese Liste kann weiter verarbeitet werden von den folgenden Optionen: OUTPUT, REPORT, SELECT, BATCH, SORT und EXPORT
[F4] OUTPUT listet oder druckt Informationen aus allen Records oder einer ausgewählten Record-Liste. Ausgabe können nicht nur Texte sein (Überschriften sind mit eingeschlossen), sondern auch Feldkonstanten und Basic-Variablen und -Berechnungen.
[F5] CALC die CALC- oder CALCULATE-Option dient zum Auswerten oder zum Auflisten beliebiger Ausdrücke. Verfügbar ist hier die volle Bandbreite von Basic-Funktionen, wobei die trigonometrischen Funktionen eingeschlossen sind. Die Ergebnisse können auf drei Arten verwertet werden: entweder wird das Resultat nur gelistet, in ein Feld gespeichert oder einer Basic-Variablen als Wert zugewiesen.
[F6] REPORT stellt eine große Anzahl an Kommandos zur Verfügung, mit denen gedruckte REPORTs aus den Informationen in den Files erstellt werden können.
[F7] EXECUTE ermöglicht es, bereits definierte Programme auszuführen. Mit Hilfe solcher Programme können ganze Folgen von Operationen auf den Files durchgeführt werden. So können auf Knopfdruck komplexe Programme ausgeführt werden.
[F8] HELP [HELP] bereits vorhandene oder mit der MEMO-Option selbst erstellte Hilfsbildschirme können aufgerufen werden. So werden Informatione und Hilfen über den Gebrauch der wichtigsten Möglichkeiten von Superbase gegeben.
  Tabelle 2. Die Optionen des ersten Superbase-Menüs (Menü 1)


 

Menü 2

[F1] FILE erzeugt einen neuen File oder ändert den aktuellen File in der Datenbank.
[F2] FORMAT diese Option wird (1) automatisch von FILE aufgerufen, um das Layout eines neuen Files auf dem Bildschirm festzulegen, oder (2) vom Menü, um das Bildschirm-Layout des aktuellen Files zu ändern.
[F3] BATCH Berechnungen werden aufgrund von Informationen aus Records des aktuellen Files durchgeführt.
[F4] SORT mit Hilfe dieser Option können alle Records oder eine ausgewählte Record-Liste aufgrund von Feldern, die nicht Schlüsselfeld sind, sortiert werden. Das Resultat der SORT-Operation ist ein File, der nur aus den Record-Schlüsseln in der sortierten Reihenfolge besteht.
[F5] PROG erzeugt und speichert Programme. Die dazu verwendete Sprache ist Basic, das um alle Superbase-Kommandos erweitert wurde.
[F6] MAINTAIN stellt ein weiteres Menü zur Verfügung mit Optionen, die verschiedene Utilities auf den Files bereitstellen, unter anderen auch den EXPORT und IMPORT von Daten von anderen Programmen und an diese
[F7] MEMO diese Option erlaubt es, Bildschirme selbst zu erstellen, auf die später von einem selbst oder von anderen Superbase-Benutzem zugegriffen werden kann. Insbesondere können so Hilfsbildschirme entworfen oder abgeändert werden.
[F8] HELP [HELP] gibt auf einem Hilfsbildsciürm Informationen und Erinnerungshilfen für die wichtigsten Befehle von Superbase. Auch Hilfsbildschirme, die mit der MEMO-Option selbst erstellt wurden, können mit HELP aufgerufen werden.
  Tabelle 2. Die Optionen des zweiten Superbase-Menüs (Menü 2)


 

die maximalen Sytemwerte

 
Datenbank-Ebene:

Länge des Datenbank-Namens 

= 16 Zeichen
  Anzahl der Files pro Datenbank = 16
File-Ebene: Länge der Feldnamen = 16 (Schlüsselliste, Memo), 14 (Programm) oder 10 (Daten) Zeichen 
  Anzahl der Records pro Feld = uneingeschränkt
  aktuelle Files = 1
  Länge des Memo-Feldes 23 Bildschirmseiten
  Programmgröße = 62K (Variablen eingeschlossen)
  Länge des Schlüsselfeldes = unbegrenzt
Reoord-Ebene: Anzahl der Felder = 127 (Schlüssel eingeschlossen)
  Länge des Kommandotextes = 1000 Zeichen
  Größe des Schlüssel = 1 Feld
  Anzahl der Result-, Kalender- und Konstanten- Felder zusammengenommen = 32 Felder
  Record-Länge = 1107 Zeichen
  Anzahl der aktiven Hilfsbildschirme = 4
  Berechnung = expandiert 79 Zeichen, 30 Zeichen komprimiert
Feld Ebene: Länge der Feldnamen = 12 Zeichen
  Länge des Schlüssls = 30 Zeichen
  Länge eines Textes = 256 Zeichen
  Länge einer Zahl = 9 Ziffern, 4 Nachkommastellen, 1 Vorzeichen
  Länge des Datums = 7 (>01Jan85<) oder 11 Zeichen (mit dem Zusatz Wochentag)
  Länge des Kalenderfeldes = 7 oder 11 Zeichen
  Länge des Konstantenfeldes = 30 Zeichen
  Länge des Resultatfeldes  = 9 Ziffern, 4 Nachkommastellen, 1 Vorzeichen
Verschiedenes: Länge der Kommandozeile = 79 oder 159 Zeichen
  Länge der Programmzeile = 79 oder 159 Zeichen
  Bildschirmbreite = 40 oder 80 Zeichen
  Bildschirmlänge = 23 Zeilen
  Druckerbreite = 255 Zeichen
Tabelle 3    

(cg)

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Diskette zum Heft und damit auch die genannten Listings, gibt's hier

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