Bauanleitung für eine serielle Schnittstelle zum Anschluss an den User-Port ( 9600 bzw. 19200 Bit/s )


fertig aufgebaute Schnittstelle, mit abmontierten Gehäusedeckel

Mit dieser Schnittstelle, die man am Userport des C64/C128 anschliessen kann ist es möglich die interne RS232-Chip-Hardware (CIA 6526 / 8521) des C64/C128 zu nutzen. Durch den eingebauten Spannungspegel-Wandler entstehen normgerechte Signale der Norm V.24, die sogar kurzschlussfest sind. Ein Anschluss von z. B. Standard-Modems, ISDN-TAs, seriellen Druckern oder über einem 3-Draht-Null-modem-Kabel (z. B. LapLink) ein PC wird möglich. Zum PC können dann, mit der passenden Software Daten jeder Form (nicht nur PET-SCII bzw. ASCII-Daten) ausgetauscht werden. Die maximale Leitungslänge beträgt nach der Schnittstelle 25m.
Im Vergleich zu Ihrem Original, der Commodore VIC-1011-A (max. 2400 Bit/s), kann diese Schnittstelle auch am tragbaren SX64 und neueren C64-Ausführungen, die keine 9V Wechselspannung am User- Port mehr haben, betrieben werden. Ein extra Netzteil wird nicht benötigt.
Ein Gender-Changer ist in den meisten Fällen auch nicht mehr notwendig.

Auf Anfrage gibt´s das ganze evtl. auch fertig aufgebaut und durchgeprüft.


diese Seite beinhaltet:


Was man dazu braucht:

Es ist nicht schwer, diese Schnittstelle nachzubauen. Ich habe sie extra so geplant, das sie sich auf einer handelsüblichen Lochraster- platine aufbauen lässt. Was Du brauchst ist ein Lötkolben, Zinn, etwas Handwerkzeug: Flachzange, Elektronik-Seitenschneider, evtl. Schraubendreher.
Wenn Du das Gehäuse ebenfalls "bauen" willst: Um die Befestigungslöcher in die Platine zu Bohren: Bohrer 2,8 oder 3mm und für die Aussparungen im Gehäuse einen Schlüsselfeilensatz und/oder eine Laubsäge. Zum Anzeichnen am besten einen wasserfesten Filzstift. Die Teile kannst du in einem Elektronikgeschäft oder Versand besorgen, wie z.B. bei Conrad Electronic - http://www.conrad.de

  • 1x USERPORT-Stecker - oh oh, das sieht es nicht besonders rosig aus, aber sie sind schon noch zu bekommen im Shop
  • 1x SUB-D-Stecker 25pol mit Standard Lötkelch-Anschlüssen.
  • 1x Lochrasterplatine (RM 2,54 mm) mit einseitigen, runden Lötaugen. Mindestens 24 x 22 Raster groß (siehe Bildliche Darstellung)
  • 1x ca. 40 cm verzinnter Kupferdraht, Durchmesser 0,6mm oder feiner. (Kann auch aus abgemantelter Leitung sein).
  • 1x ca. 10 cm verzinnter flexibler Litzendraht. Durchmesser beliebig. (Kann auch aus abgemantelter Leitung sein).
  • 1x IC-Sockel 16polig
  • 1x IC-Sockel 14polig
  • 1x Schnittstellen-IC MAX232 PDF-Datenblatt Maxim 232
  • 1x Logik-IC 4xNAND 74LS00 (kann alternativ auch 4x NOR oder Inverter sein) PDF-Datenblatt 74LS00
  • 4x Tantalkondensator RM 2,54mm 1,0μF/35V
    (können auch ein normale Elkos (z. B. 16V) sein, passen dann aber schlecht ins Gehäuse)
optional, bei Aufbau mit Gehäuse:
  • 1x ABS-Etui-Gehäuse 80x61x21mm grau oder schwarz PDF-Datenblatt des Gehäuses
  • 4x Blechschraube Kreuzschlitz 2,2 x 6,5mm
  • 2x SUB-D Befestigungsatz bestehend aus:
    • 2 Bolzen (zweiseitig: 5mm Außensechskannt mit 1/10"-Innengwinde & 7,5mm Schraube 1/10")
    • 2 Sechskannt-Muttern 1/10"
    • 2 Scheiben
    • 2 Sprengringe

Zusammenbau:

Zuerst solltest Du die Rasterplatine auf die Größe von 22 x 24 Rasterpunkte zusägen. Danach auf der Seite, an der der SUB-D-Stecker angelötet wird, eine rechteckige Aussparung aussägen bzw. feilen. (Die genaue Größe hängt vom verwendeten SUB-Stecker ab - ausprobieren). Die Platine kann dann ins Gehäuse eingelegt werden, und die Bohrungen für die Befestigungsschrauben, mit einem Filzstift markiert und gebohrt werden. Auf dem Gehäuseunter.- und oberteil kannst Du jetzt zusammen mit den beiden Steckern die Ausparungen anzeichnen, aussägen und ausfeilen. Als sehr praktisch hat sich dafür auch ein altes PC-Slotblech mit ausgestanztem SUB-Loch erwiesen (als Schablone), für den USERPORT-Stecker tut´s eine rechteckige Aussparung. Passt alles, kann das Gehäuse probeweise geschlossen werden, und die Bohrungen für die Steckerbefestigungen angezeichnet und gebohrt werden.

Wenn Du aufs Gehäuse verzichten willst kannst Du gleich hier anfangen:

Die Lötfahnen der ersten Reihe des USERPORT-Steckers (Zahlen) musst Du dann von oben nach unten so biegen, das der Stecker auf den Platinenrand aufgeschoben werden kann und leicht festgeklemmt wird.

USERPORT-Stecker auf Platine

Danach, solltest Du den Stecker so "schieben", dass seine Lötfahnen auf den richtigen Lötaugen der Platine liegen (Lötseite), danach festlöten.
Für den SUB-D-Stecker brauchst Du fünf Drahtwinkel, die Du aus verzinntem Kupferdraht biegen kannst und mit dem Seitenschneider ensprechend zuschneidest. Dazu legst Du am besten die Platine in die untere Hälfte des Gehäuses (wenn vorhanden) und den Stecker in die Aussparung, probierst die Längen und verlötest anschliessend die Winkel in den Lötkelchen des Steckers, danach auf der Platine.

SUB-D-Stecker an Platine

Mit den vier Anschlüssen der Zahlenreihe des USERPORT-Steckers verfährst Du ebenso. Die restlichen Bauteile werden dann so wie in der Bestückungsseite angegeben auf die Platine gebracht und verlötet. Dabei solltest Du natürlich die Kerben der ICs und die Polarität +/- der Kondensatoren beachten. Die überstehenden Drahtenden werden mit dem Seitenschneider vorsichtig abgeschnitten.
Jetzt musst Du noch auf der Lötseite der Platine die Leiterbahnen "ziehen". Dazu eignet sich eine einzelne verzinnte Kupferader (Durchmesser 0,015 mm o. ä.) aus dem flexiblen Litzendraht, die an einem Bauteilanschluss festgelötet wird und dann mit einem kleinen Schraubendreher von Lötauge zu Lötauge geführt und festgelötet wird.

Gehäuse: die Platine kannst Du dann mit den vier Schrauben im Gehäuse befestigen, anschließend das Geräuse mit den zwei beigepackten Schrauben verschliessen. - fertig.


Software:

Software zum Einsatz dieser Schnittstelle gibt es wie Sand am mehr. Kurz: Jedes Terminal.- oder Mailboxprogramm, Datei.- oder Datenübertragungsprogramm, Betriebssystem oder Grafik/textprogramm, das einen seriellen Drucker/Modem/PC... ansprechen kann.
Voraussetzung ist eben, das es auf dem C64/128 läuft und die Standard-RS232 oder die UP9600 Schnittstelle unterstützt.
Sogar Emails kann man mit einem Modem/ISDN-TA direkt aus dem Internet oder über Mailbox (BBS) abholen.
Setzt man einen PC als "Router" zwischen Internet und Schnittstelle ein, ist auch Surfen/Telnet bzw. Steuerung eines beliebigen Rechners über CLI möglich.
Eine Übersicht über einige Programme werde ich (hoffentlich bald) zusammenstellen und hier einfügen. Zum Ausprobieren der Schnittstelle kann ich Novaterm 9.6 (C64) und MASTERTEXT 128 (siehe Tools) empfehlen.


Bildliche Darstellung


Schaltplan der Schnittstelle Bestückungsseite der Platine Lötseite der Platine

( bitte Bilder anklicken, um sie in Originalgröße zu bewundern )
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electronic - man  26.03.2004

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